Schulumgebung der Oberstufe Weesen-Amden von Umweltverbänden ausgezeichnet
Schulumgebung der Oberstufe Weesen-Amden von Umweltverbänden ausgezeichnet

Ein Bericht von Theres Dürr, Oberstufenlehrerin
Biodiversität macht Schule
«Die Natur besitzt die Eigenschaft, die besten und schönsten Fähigkeiten der Menschen hervorzulocken. Dank ihr nehmen wir wahr, werden körperlich robuster, geistig zufriedener und auch gesünder… Ein ideales Schulhausareal muss aus Lernräumen, Erfahrungsfeldern, Naturflächen, Bewegungslandschaften und Erholungsräumen bestehen.» Diese Passage stammt aus dem Flyer «Biodiversität macht Schule», welche von WWF, LGU (Liechtensteinische Gesellschaft für Umweltschutz) und Bioterra initiiert wurde. Die Trägerschaft möchte damit die Schulen, welche eine nachhaltige und naturfreundliche Schulumgebung geschaffen haben, auszeichnen und andere Schulen animieren, diesen Beispielen zu folgen. Schulen, welche dies tun möchten, kriegen eine unentgeltliche Beratung durch eine Naturgartenfirma ihrer Region.
Oberstufe Weesen-Amden hat eines der wenigen Oberstufen-Schulhäuser mit kinder- und naturgerechter Umgebung
Martin Zimmermann und Alfred Brülisauer vom WWF Ost waren also auf der Suche nach idealen Schulumgebungen und kamen letzten Frühsommer in diesem Auftrag auch in Weesen vorbei. Schulleiter Norbert Hegner hatte sich beim WWF gemeldet und empfohlen, sich doch einmal an der Oberstufe umzusehen. Die beiden Experten waren begeistert von der in voller Blüte stehenden, naturnahen Schulumgebung. Der Kommentar ihrer Beurteilung lautet folgendermassen:
«Solche Anlagen, wie die des OSWA in Weesen, sind bei Oberstufenschulhäusern selten. In der Regel dominieren Rasen, Beton und Teer. Im OSWA dominiert im Freiraum jedoch die Natur. Unversiegelte Flächen, Trockensteinmauern, Heckenstauden – auch zum Naschen, von Stauden gesäumte Ecken und Nischen für Gespräche in Kleingruppen, ein Volley- und Basketballplatz, Hängematten, Partnerpendel, Slacklines, eine Arena: die ideale Schulhausumgebung für Jugendliche. Gleichzeitig ein multifunktionier, naturnaher Platz für die ganze Bevölkerung auf dem man sich wohl und geborgen fühlt.»
Martin Zimmermann betonte, dass sie auf ihrer Tour durch die Ostschweiz kein einziges Oberstufenschulhaus mit einer solchen kinder- und naturgerechten Umgebung gefunden hätten. In der Beurteilung positiv erwähnt wurde auch der neu angelegte Schulgarten, welchen die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit den Lehrerinnen für Hauswirtschaft, Ariane Heynoldt und Claudia Meili, gebaut haben und nun kultivieren und davon ernten werden.
Und es funktioniert!
Die naturgerechte und menschenfreundliche Umgebung hat einen guten Einfluss auf unsere Schülerinnen und Schüler. Bisher mussten keinerlei Vandalenakte und kaum Littering verzeichnet werden, im Gegenteil, die Schülerinnen und Schüler schätzen die schöne Umgebung sehr. Die Spielgeräte werden intensiv genutzt, auf dem Spazierweg, der rund ums Schulhaus führt, schaffen einige Schülerinnen in der Pause sogar bis zu zehn Runden, beim Partnerpendel gibt es Warteschlangen und beide Slacklines sind meist besetzt. Manche Schüler kommen auch in ihrer Freizeit, um Basketball zu spielen. In der wärmeren Jahreszeit und insbesondere seit Corona die Welt im Griff hat, werden die Aussenräume zum Arbeiten sehr geschätzt. Ausserhalb der Schulzeiten steht der Raum rund ums Schulhaus auch der Bevölkerung zur Verfügung.
Übergabe der Auszeichnung coronabedingt leider nur in kleinem Rahmen
Die Übergabe der Auszeichnung fand am 7. Mai statt, coronabedingt leider nur in sehr kleinem Rahmen. Die Auszeichnung besteht aus einer Email-Tafel, welche auf dem Areal aufgestellt wird. Nicht nur der Schulrat und der Schulleiter, sondern vor allem die an der Planung mitbeteiligten Lehrpersonen Hansueli Rüdisüli, Judith Kündig, Edith Stieger und Theres Dürr freuten sich sehr über die Würdigung, hatten sie doch nicht wenig Zeit und vor allem viel Herzblut in dieses Projekt investiert. Ein grosser Teil des Lobes gehört natürlich auch dem Landschaftsarchitekten Rolf Heinisch von der Firma ecovia in Geuensee. Vor allem mit seiner Hilfe war es gelungen, alle Ideen und Vorstellungen im Projekt umzusetzen.
Allgemeine Pausenplatzfotos und die von Ecovia erstellte Fotodokumentation finden sie hier.